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Shadow Scythe

Wenn der Tod die Nase voll hat
von

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Kapitel XIV

 

Gin starrte stumm in die hellblauen Augen und dachte nach. Was sollte er genau antworten? Der Tod hat die Nase voll von Voldis Aktionen und will ihn endlich endgültig tot wissen.? Nein, da würde er für verrückt erklärt werden. Er entschied sich für eine Umschreibung. „Es ist ein…Auftrag.“, meinte er schließlich. „Ein Auftrag?“, der Direktor zog eine Braue hoch. „Ein Auftrag von jemandem, der nicht in England ist und nie direkt mit Voldemort oder seinen Lakaien zu tun hatte. Allerdings ist es auch jemand, dem man sich normal nicht wiedersetzten sollte. Voldemort hat es getan und dafür soll ich ihn zu Rechenschaft ziehen.“, führte der Langhaarige weiter aus. Seine Augen blieben kalt. Sein Blick und seine Stimme schwankten nicht. Dumbeldore musterte ihn. „Mehr darf ich ihnen nicht verraten.“, wehrte er die unausgesprochene Frage ab, „Und nein, es ist nicht, weil ich Angst vor dem Auftraggeber habe und nicht weil er mir gedroht hätte. Es ist mir einfach untersagt darüber zu reden.“ Als Dumbeldore dennoch den Mund öffnete, um etwas zu sagen, klopfte es an der Tür und Hagrid stürmte ins Büro. „Professor Dumbeldore! Irgendjemand hatte das Eingangsportal versiegelt und ich musste um das gesamte Schloss laufen, um reinzukommen! Außerdem regt sich Filch darüber auf, dass Miss Umbridge verschwunden ist!“, rief der Halbriese. Der Direktor nickte schnell. „Gut, ich werde mich darum kümmern. Mr. Altair, sie können gehen.“ Der Silberhaarige nickte und verschwand auf den Gang, von wo er sich sofort in seine Räume begab. Schade, dass diese Frau bereits vermisst wurde. Er gähnte. Wenn sich der Hausmeister nicht über ihr Verschwinden aufgeregt hätte, dann wäre er länger als nur diese Nacht von ihr verschont geblieben.
 

Es stellte sich heraus, dass Umbridge sich eine schlimme Lungenentzündung eingefangen hatte und noch mehrere Tage auf der Krankenstation bleiben musste. Und dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, wie sie in den Wald gelangt war. Gin las derweil eine E-Mail, die er von Anokata bekommen hatte. Der Inhalt war brisant genug, um sie nach dem Lesen zu löschen, aber so informativ, dass er seine nächsten Schritte überdachte, um sich seine Aktionen zu erleichtern.Eine Woche später rief Umbridge das Inquisitionskommando ins Leben. Einen Tag danach rief Gin Draco Malfoy in sein Büro.
 

Draco Malfoy wusste nicht, warum er hier war. Er hatte sich vom Eisprinzen zu einem Schatten entwickelt, statt offen zu hetzten, sammelt er Informationen und setzte sie intelligent und bedacht ein, um möglichst wenig Aufmerksamkeit und Ärger zu bekommen. Er konnte sich beides im Moment nicht leisten. Sein Vater hatte sich bereits mit seiner Arbeit im Ministerium stark ins Blickfeld des dunklen Lords befördert. Er musste aufpassen, dass niemand mitbekam, was er tat, damit er nicht ebenfalls in diesem Blickfeld landete. Sein Vater konnte nämlich nicht die ausländischen Geschäfte abwickeln und den dunklen Lord von ihm fernhalten. Umso lieber wüsste er, wieso er hier wartete, dass der silberhaarige Lehrer aus seinem letzten Unterricht aufkreuzte, während das jüngste männliche Wiesel ununterbrochen versuchte, ihn dazuzubekommen, auf ihn loszugehen, damit er, Draco, richtigen Ärger bekam. „Weasley! Zwanzig Punkte Abzug und zwei Wochen Nachsitzen bei Filch! Ihr Verhalten ist bald für den Posten eines Vertrauensschülers nicht mehr tragbar!“, die eisige Stimme erlöste ihn von den Kommentaren, auch wenn seine Unruhe nun um einiges zunahm. Er musste wirklich aufpassen. Umbridge versuchte ihn, in ihr Kommando zu bekommen, und lockte mit dem Wohlwollen des Ministers. Einerseits wollte Draco den Stand seiner Familie sichern, andererseits würde ihn das wieder in den Mittelpunkt des Schlangenhauses rücken und die Wahrscheinlichkeit von dem dunklen Lord übersehen zu werden, senkte sich um einige Punkte. Er brauchte einen Ausweg, der ihm helfen würde, seinen Vater zu entlasten und das schnell! Er trat in den Raum, nachdem der Lehrer hineingegangen war und wartete darauf zu erfahren, warum er hier war.
 

Gin musterte den Schüler vor sich. Nervös, aber eine gute Maske. Erwachsenes Denken und kein blindes Handeln. Er hoffte, das würd so bleiben. „Hast du eine Ahnung, warum du hier bist?“ „Nein, Sir.“ Er nickte leicht und hob eine Hand vor seine Brust, die Handfläche nach oben zeigend. Dann schossen Schatten an den Wänden hoch und über den Boden, ließen die festen Grenzen des Raumes verschwinden und überall tauchten rotglühende Augen auf, die im Nichts schwebten. „Einfach ruhig bleiben und zuhören. Ich will einfach nur, dass niemand etwas von diesem Gespräch mitbekommt.“, meinte der Grünäugige ruhig, als der Fünftklässler panisch zu werden schien, „Und nun habe ich eine Frage. Was wissen sie über die Geschäfte ihres Vaters im Ausland?“
 

Draco starrte den Mann an. Nicht nur, dass er gerade etwas getan hatte, was laut allen Menschen nicht möglich war, einfach weil es ein sehr hohes Maß an magischen Kräften erforderte, nun wurde er auch noch über Familiengeschäfte ausgefragt! „Warum wollen sie das wissen?“, zwang er sich zu einer ruhigen Antwort. „Nun, ich weiß, dass Voldemort zurück ist und ich weiß, dass ihr Vater mit ihm in Verbindung steht. Von Lehrern weiß ich, dass sie sich zurück gezogen haben und habe sie beobachtet. Sie vermeiden Sachen, die ihnen Ärger bereiten könnten und deren Folgen bis zu ihren Eltern reichen. Das heißt, dass in ihrer Familie etwas passiert sein muss, dass sie den Kontakt zu den beiden minimieren. Gleichzeitig, ziehen sie die Fäden in ihrem Haus nur noch im Hintergrund. Sie wollen die Macht über ihre Mitschüler nicht aufgeben, aber halten sich nicht mehr im Mittelpunkt auf, das heißt, dass sie sich der Aufmerksamkeit von jemandem entziehen wollen, um ihren Vater zu entlasten, der vom Lord wegen irgendetwas unter Druck gesetzt wird, wahrscheinlich weil er im Ministerium einen hohen Posten hat. Und nun will ich von ihnen wissen: Was wissen sie über die Geschäfte ihres Vaters im Ausland, vor allem in Japan?“ „Ich weiß, dass nicht alle Sachen, legal sind, die verschickt werden, aber ich weiß, dass die Daten vertraulich sind. Der Haupthandelspartner ist eine Organisation, die meinem Vater unter dem Namen Black Shadow bekannt ist.“, antwortete der Junge zögerlich und betrachtete eines der Augen. „Gut, was würden sie sagen, wenn ich ihnen sage, dass ich in dieser Organisation bin?“, erwiderte der Silberhaarige.
 

Gin rief sich die Informationen ins Gedächtnis, die er aus dem Brief hatte. Die Malfoys als Handelspartner waren wichtig. Sehr wichtig sogar, aber seit dem letzten Sommer, geriet der Handel öfter ins Stocken und ließ die Maschinerie der Organisation nicht mehr ganz so flüssig laufen. Er hatte Anokata einen Vorschlag gemacht und der Boss hatte zugestimmt. Ozuo schien nicht ganz so einverstanden damit zu sein, sah allerdings den Sinn hinter dem Vorschlag. Ein Gewinn für beide Seiten.
 

Draco starrte den Mann an. Er wusste ehrlich gesagt nicht, was er davon halten sollte. Da war man sich sicher, dass man unantastbar war und dann wurde einem so etwas eröffnet. „Was wollen sie?“, fragte er etwas ruhiger. Es ging ums Geschäft. Um nichts anderes. „Meinem Chef sind…Unterbrechungen im Handel aufgefallen und wenn man einmal alles analysiert hat, kann man alles zu einem großen Bild zusammenfügen. Berichtige mich, wenn ich mich irren sollte.“, die grünen Augen fixierten ihn, „Dein Vater hat diesen Lord im Nacken und versucht dich aus dessen Gedankengängen rauszuhalten. Gleichzeitig darf der Lord nichts von diesen Geschäften erfahren. Du wurdest über das reale Bild eines Todessers aufgeklärt und dir ist klar, dass du nicht in diesen Rang aufsteigen willst. In diesem Sommer wurdest du in die Geschäfte eingewiesen und weißt so, dass diese Geschäfte wichtig sind und somit nicht vernachlässigt werden können. Also versuchst du deinen Vater zu entlasten, indem du dich aus dem Mittelpunkt in den Schatten katapultierst und trotzdem noch die Fäden ziehst. Allerdings schafft es dein Vater trotzdem nicht, allen Geschäften nachzukommen, weil Voldi ihn wegen eines laufenden Auftrags unter Druck setzt.“ „Was habe ich damit zu tun?“, Dracos Geist war hellwach. Er musste wissen, was hier gespielt wurde. „Nun, da der Handel in diesem Zustand nicht normal weiter fließen kann, habe ich meinen Chef gefragt, ob es in Ordnung wäre, diesen Handelszweig dir zu überlassen. Es würde eine ranghohe Persönlichkeit aus der Organisation kommen und dich einweisen, allerdings wirst du dich dann mit zwei Muggel-Gegenständen vertraut machen müssen: Laptop und Handy. Du würdest deinen Vater entlasten, der Handel würde sich wieder normalisieren und…ich würde dir Schattenmagie beibringen, sofern du es niemandem verrätst, natürlich.“, erwiderte der Größere, „Was sagst du?“ Draco schnappte nach Luft. „Wenn…mein Vater es erlaubt…dann gerne.“, meinte er vorsichtig. Ein Nicken war die Antwort. „Dann solltest du ihn so schnell wie möglich informieren. Ich erwarte deine Antwort mit unsichtbarer Tinte auf der Rückseite der nächsten Hausaufgabe, sobald du sie erhältst.“
 

Dumbeldore trat in die Schalterhalle von Gringotts. Er musste mehr über diesen Mann erfahren! So schnell wie möglich! Er lief zu einem Schalter und wartete auf den nächsten Kobold der Verwaltung, der sich seiner erübrigen konnte. „Dumbeldore. Was kann Gringotts für sie tun?“, fragte ein jüngerer Kobold. „Ich würde gerne mit meinem alten Bekannten Rangakon sprechen. Ich muss ihn etwas fragen.“, antwortete der Direktor freundlich. „Das ist leider nicht möglich.“ Entgegnete der Kobold leicht traurig, „Der Älteste hat sich letzten Sommer auf die letzte Reise begeben. Wenn sie Informationen suchen, sollten sie sich an die Verwaltung wenden. Ich leite sie gleich weiter, wenn sie möchten.“ „Das wäre wohl das Beste. Ich brauche Informationen über einen Mann mit dem Namen Kiran Altair.“Wenige Minuten später verließ der Langbärtige die Bank wieder. Die Informationen waren mehr als karg. Er hatte ungefähr genauso viel erhalten, wie das Ministerium, wenn es Informationen beantragte. Er hatte gehofft, bei seinem alten Freund an Informationen zu kommen, die normal nicht rausgegeben wurden. Er hatte ein paar Mal im ersten Krieg geschafft, aber darauf konnte er wohl nun nicht mehr zählen. Er sah nicht, wie sich eine Nebelkrähe mit einer Botschaft im Schnabel entfernte.



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